Uns erreicht derzeit eine Flut von Nachrichten und Kommentaren, die wir unmöglich alle einzeln beantworten können. Ganz viele davon unterstützen uns und setzen zum Teil ihre Hoffnungen in uns und andere aktive Fans. Einige sehen unsere Position kritisch, manche arbeiten leider auch mit Unterstellungen und Beleidigungen. Wir möchten einige Dinge klarstellen:
„Die Aussage von Tönnies war nicht rassistisch.“
Doch, war sie. Sie entspricht allen gängigen Rassismusdefinitionen. Die überwiegende Zahl der Experten und nahezu alle Kommentatoren der deutschen Leitmedien sehen das so. Aber noch viel wichtiger: Die von der Aussage Betroffenen, z.B. Hans Sarpei, Gerald Asamoah oder Cacau, empfinden sie als rassistisch. Deren Wort zählt 1000x mehr als das Urteil eines „rein weißen“ Ehrenrats. Dass die Betroffenen sich von manch einem Schalker dafür in Netz zum Teil auch noch beschimpfen lassen müssen – dafür finden wir kaum Worte. Das ist unanständig, perfide und unerträglich selbstgerecht.
„Er hat sich doch schon entschuldigt, jetzt ist mal gut!“
Er hat sich nicht bei den Betroffenen entschuldigt und er hat nicht erklärt, wie er zu dieser Aussage in einer offiziellen, vorbereiteten Rede kommen konnte. Auch der Ehrenrat hat sich dazu nicht geäußert. Herr Tönnies hat keine tätige Reue gezeigt, indem er irgendetwas Konkretes als Wiedergutmachung angeboten hätte – nur eine denkbar kurze Auszeit, in der er eine Aufsichtsratsitzung verpaßt.
„Ihr spaltet die Fan-Szene!“
Ja, die Fan-Szene ist gespalten. Ursache des Ganzen ist aber die Aussage von Clemens Tönnies.
Er hätte direkt nach der Meldung eine echte Entschuldigung aussprechen, und gemeinsam mit der Geschäftsstelle kommunizieren und konkrete Maßnahmen entwickeln können. All das haben der Ehrenrat, der Vorstand, der Aufsichtsrat sowie natürlich Herr Tönnies selbst weiterhin in der Hand. Sie sind am Zug, um die Spaltung endlich zu beenden!
„Ihr maßt euch an, für alle Schalke-Fans zu sprechen.“
Nein, tun wir nicht. Das betonen wir auch in Medienbeiträgen. Wir sprechen für uns und unsere Mitglieder – und für die vielen Schalker und Nicht-Schalker, die unserer Meinung sind. Diese wird übrigens auch von zwei weiteren großen Schalker Fan-Organisationen geteilt.
„Ihr wollt euch doch nur profilieren!“
Nein, wollen wir nicht. Wir machen unsere Antidiskriminierungsarbeit seit 1992 ehrenamtlich, WEIL wir Schalker sind und es uns um unsere satzungsgemäße Sache geht. Wir können uns Schöneres vorstellen, als sich im Urlaub, in unserer Freizeit und Arbeitspausen permanent mit dem Thema „Tönnies“ beschäftigen zu müssen.
„Ihr seid mediengeil!“
Die Medien fragen bei uns an, nicht umgekehrt. Wir nehmen nicht einmal alle Interviews wahr, die wir angeboten bekommen. Dass Medien in erster Linie auf diejenige Fan-Organisation kommen, deren satzungsgemäße Aufgabe Antidiskriminierungsarbeit ist und dafür mehrfach ausgezeichnet wurde, ist naheliegend. Wenn wir uns nicht zur Verfügung stellen, tut es jemand anders. Die Diskussion gäbe es trotzdem.
„Wie können wir euch unterstützen?“
Äußert euch, macht den Mund auf! Ansonsten: Was immer ihr anzubieten habt. Gerne auch helfende Hände in GE und Umgebung. Neue Mitglieder sind stets willkommen. Aber auch aktive Mitarbeit, denn wir sind kein geschlossener Kreis!
Mitglied bei Fan-Ini werden – hier klicken