Antiziganismus – die rassistische Diskriminierung von Sinti und Roma

Antiziganismus – die rassistische Diskriminierung von Sinti und Roma
Vortrag und Diskussion mit Ronny Blaschke

 

Mittwoch 5. Dezember 2018 19.00Uhr
Kulturladen Lalok Libre
Dresdner Str. 87 Gelsenkirchen-Schalke

 

Antiziganismus – Rassismus gegen Sinti und Roma

Sinti und Roma sind die größte Minderheit des europäischen Kontinents. Über keine andere Volksgruppe wissen die Mehrheitsgesellschaften aber so wenig und glauben aber so viel Negatives zu kennen.

Feindseligkeit, stereotype Wahrnehmung und Vorurteile werden wach, wenn von „Zigeunern“ gesprochen wird. Eine Denkweise, die diese Menschen als „fremd“, „musikalisch“ und „frei“, „primitiv“, „kulturlos“ oder „kriminell“ und „nomadisch’“ kennzeichnet.

Bei diesen Zuschreibungen handelt es sich um Projektionen und Vorurteile, die mit der Realität oder den realen Personen nichts zu tun haben.  Sie existieren bereits seit Jahrhunderten und werden als “Antiziganismus“ bezeichnet.

Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung seit Jahrhunderten bis heute

Auf Grundlage dieser Ressentiments werden Sinti und Roma seit Jahrhunderten von der Mehrheitsgesellschaft stigmatisiert, ausgegrenzt oder gar ermordet. Einen Höhepunkt bildete dabei der “Porajmos“, die Vernichtung von über 500 000 Sinti und Roma im deutschen Nationalsozialismus.

Antiziganismus ist auch heute noch in ganz Europa eine kontinuierliche und die am meisten akzeptierte und verbreitete Form des Rassismus. In allen europäischen Ländern erleiden Sinti und Roma massive rassistische Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung.

In Deutschland, insbesondere auch im Ruhrgebiet, trifft der Antiziganismus aktuell insbesondere Zuwander_innen aus Südosteuropa. Ohne die Menschen zu kennen, ohne zu wissen aus welchen katastrophalen Lebensumständen die Menschen kommen, wird gerade Roma aus Rumänien und Bulgarien oft mit Diskriminierung und Ausgrenzung begegnet.

Antiziganismus: Auch im Sport und Fußball

Wie bei allem ist Sport und Fußball ein Spiegel der gesellschaftlichen Zustände. Somit sind auch hier antiziganistische Zustände leider immer noch Realität. So machen die meisten Roma-Sportler_innen ihre Zugehörigkeit zur Minderheit meist nicht öffentlich, aus Angst, dass es ihrer Karriere schadet.

Regelmäßig tauchen in deutschen Stadien Transparente, Banner oder Aufkleber auf oder es gibt Zwischenrufe und gar Fangesänge in denen der gegnerische Verein, seine Spieler und seine Fans als “Zigeuner“ bezeichnet werden. Der Bergriff “Zigeuner“ gilt dabei oft als Beschimpfung und Beleidigung der gegnerischen Fans oder Teams.

Bei allem Engagement von Fans, Vereinen und Verbänden gegen Diskriminierung ist Antiziganismus nach wie vor ein häufiges Phänomen in und um die Stadien. Die Sensibilisierung und Wahrnehmung für antiziganistische Vorfälle ist äußerst gering – eine Problematisierung bleibt zumeist aus.

In einem Vortrag wird der Berliner Journalist und Buchautor Ronny Blaschke eine kleine Einführung in die Mechanismen, die Wirkweise und Geschichte des Antiziganismus, dem Rassismus gegen Sinti und Roma geben. Unter anderem wird er auf einige Beispiele dieser Diskriminierungsform im Sport und Fußball eingehen.

Eine Veranstaltung der Schalker Fan-Initiative e.V.in Kooperation
mit dem Kulturladen Lalok Libre
und der Amadeu Antonio Stiftung.

Eintritt frei / Spende erwünscht