Nazi-Überfall in Marl

Am Abend des 25. Juli wurden gegen 23 Uhr mehrere Jugendliche bei einem Angriff durch Nazis am Jugendzentrum HoT Hagenbusch in Marl schwer verletzt. Ein Opfer musste noch aufgrund mehrerer Messerstiche an den Beinen und am Hinterkopf (voraussichtlich) stationär behandelt werden. Ein weiteres Opfer erlitt Platzwunden und Prellungen am gesamten Körper und trug eine leichte Gehirnerschütterung davon.

Hinweis: Der folgende Text stammt von >>Antifa Brick to Brick www.antifa-b2b.tk, VVN-BdA Marl www.vvn-bda-re.de, AntifaschistInnen aus Marl< <

Der folgende Bericht beruht auf den Aussagen zweier Opfer der Nazis, von denen sich eines zur Zeit noch, aufgrund mehrerer Messerstiche, in stationärer Behandlung im Krankenhaus befindet.
Am späten Abend des 25.Juli, kurz nach 23 Uhr, kam es im Wäldchen zum angrenzenden HoT Hagenbusch zu einem (anscheinend) geplanten Übergriff von etwa 15 – 25 vermummten und bewaffneten Nazis auf eine Gruppe jugendlicher BesucherInnen des HoT Hagenbusch durch Nazis der „Autonomen-Nationalisten-Marl“, sowie aus des Nazi-Netzwerkes „AG-Ruhr-Mitte“, dem zahlreiche freie Kameradschaften des nördlichen Ruhrgebiets zuzuordnen sind.
Auch die in Marl auftreten „Autonomen Nationalisten“ sind aktiv in der Bündnisarbeit der „AG Ruhr-Mitte“ eingebunden und haben feste Kontakte zu regionalen Gruppen. Dies erklärt, weshalb bei dem Besagten Übergriff auch Mitglieder anderer Nazi-Gruppen aus der Umgebung erkannt wurden. Wie die ZeugInnen berichteten waren schon kurz vor 23 Uhr rechtsradikale Parolen aus der Umgebung zu hören, welche einen Großteil der BesucherInnen veranlasste aus Angst vor Übergriffen zur nahe gelegenen Polizeiwache zu flüchten. Die Flüchtenden mussten feststellen, dass an den Ausgängen des Wäldchens bereits mehrere Neonazis warteten, welche gezielt nach bekannten Gesichtern Ausschau hielten. Derweil marschierte ein Trupp von ca. 15-20 Neonazis in „siebener Reihen“ (Wortlaut) postiert durch den Wald um die Verbliebenen in mehreren Angriffswellen „auszuschalten“ (Wie es einer der Täter nannte). Dabei wurden die drei Opfer umkreist und jeweils von bis zu fünf Nazis gleichzeitig angegriffen. Als Waffen dienten hierbei neben Pfefferspray / Reizgas auch Teleskopschlagstöcke, Flaschen, Messer und dergleichen.
Eines der Opfer wurde durch einen Schlagstock-Schlag vor den Hals „wehrlos“ gemacht. Auf das am Boden liegende und wehrlose Opfer wurde weiter eingeschlagen. In der Folge erlitt das Opfer mehrere Messerstiche am Bein und am Hinterkopf.
Das Opfer befindet sich z.Zt immer noch in stationärer Behandlung seiner 6 Messersiche (ca. 2 cm tief) und darf vor Sonntag die Klinik nicht verlassen. Die beiden weiteren Opfer dieser brutalen Tat, darunter ein weibliches kamen mit „nur“ mehreren Prellungen und Platzwunden „davon“. Sie konnte im Laufe des Samstags das Krankenhaus wieder verlassen.
Erwähnenswert ist, dass nach Zeugenaussagen die Polizei erst sehr spät eingriff – dies obwohl mehrere Neonazis schon in den letzten Tagen am „HoT“ gesichtet wurden und Jugendliche verfolgten. Selbst an diesen Tagen war die Gruppe der Nazis etwa 20 Personen stark. Nazis aus Bochum und Essen konnten erkannt werden.

Der Angriff war kein „Langeweile Vertreib betrunkener Nazis“, wie es von der Polizei oft heißt. Die häufigen „Besuche“ des HoT Hagenbusch durch die Nazis in der letzten Woche, sowie das schnelle und gezielte durchführen des Angriffs verdeutlichen nur mehr, wie geplant und (immer) brutal(er) die Nazis in Marl vorgehen.